Chemnitzer Modellbahntage etablieren sich

Naheliegend... die Chemnitzer Parkeisenbahn bei den Chemnitzer Modellbahntagen
Naheliegend... die Chemnitzer Parkeisenbahn bei den Chemnitzer Modellbahntagen

Am letzten Januarwochenende luden die Chemnitzer Messegesellschaft C3 und der Modellbahnverein Frankenberg/Sa. e.V. (SMV074) zu den nunmehr 5. Chemnitzer Modellbahntagen ein. Für die Zuschauer gab es auch in diesem Jahr wieder viel in den Messehallen der sächsischen Großstadt zu sehen. 20 Aussteller, darunter viele regionale Vereine, zeigten auf knapp 1000m² Modellbahnanlagen verschiedenster Spurweiten und Motive.

Die Dampfdraisine von der Muldentalbahn war ein Blickfang in der Halle

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Buchstäblich das Größte war sicherlich das Modell des Berliner Fernsehturms, dass die H0-Anlage des „Vereins für Berlin-Brandenburgische Stadtbahngeschichte Weinbergsweg e.V.“ krönte. Standesgemäß zogen neben vielen Reisezügen auch die Berliner S-Bahnen ihre Runden auf der Stadtbahn.  

Auch die Gubener Modellbahner waren mit einer großen Anlage vor Ort. Die vielen witzigen Gimmicks entlang der Strecke, die per Knopfdruck gestartet werden konnten, begeisterten die jungen Besucher genauso wie eine Anlage mit Motiven von Jim Knopf. Die war zwar klein, aber laut. Die Aussteller im unmittelbaren Umfeld waren nach dem gefühlt tausendsten Durchlauf von „Eeeeeineeee Insel mit zwei Bergen“ allerdings eher genervt.

Viele junge Leute in Reichsbahnuniformen strömten durch die Gänge. Die gehörten zur bekannten Chemnitzer Parkeisenbahn, die ebenso mit einem Modell ihrer 600mm Bahn und einem Informationsstand vor Ort waren. Gleich daneben zog eine echte Dampfdraisine von der Muldentalbahn die Blicke vieler auf sich.

Eine recht einmalige Idee hatten die Messeorganisatoren für sehr junge Besucher. Das Theater Urania führte zweimal täglich ein Puppenspiel mit dem Titel „Langeweile im Lokschuppen“ auf.

Von „Langeweile“ war am Stand der SMV nichts zu spüren. Die Fahrräder zur Bahnstromversorgung waren stets besetzt (und mussten manchmal unter jugendlichem Ehrgeiz leiden). An der Kugelbahn und am Rangierspiel bildeten sich lange Schlangen.

Im Foyer konnten die Besucher bei zahlreichen Händlern nach Material für die eigene Bastelambitionen suchen. Bei den „Stadtfabrikanten“ – einem Verein vom Chemnitzer Sonnenberg – gab es Einblick und reichlich Fachgespräche rund um die Möglichkeiten des 3D-Drucks.

Wie im Vorjahr teilten sich die Modellbahntage die große Messehalle 1 mit dem privat organisierten Kreativmarkt „Handgemacht“. Das lockte gegenseitig Besucher an. Bei winterlich trüben Wetter konnten in der Modellbahnausstellung an beiden Tagen rund 6000 Gäste begrüßt werden – darunter wieder viele junge Familien mit Kindern. Die Aussteller, Händler und Organisatoren waren mit dem Zuspruch sehr zufrieden.

Die Chemnitzer Modellbahntage haben sich in der Region und darüber hinaus etabliert und nach einigen Versuchen auch einen festen Termin gefunden. Im kommenden Jahr werden die Messehallen am 27. und 28. Januar öffnen. Dann vielleicht auf der anderen Hallenseite, so dass auch die Galerie und ggf. Teile der Halle 2 mit genutzt werden können. Modellbahninteressierte in der Region und auch von weiter her sollten sich den Termin vormerken.

Text: Mirko Caspar
Fotos: Mirko Caspar